Den ein oder anderen Fehler macht praktisch jeder Bewerber in seinem Lebenslauf – vollständig verhindern lässt sich das in der Regel kaum. Vielmehr geht es darum, Flüchtigkeitsfehler und besonders schwerwiegende Fehler im Lebenslauf zu vermeiden. Sie können nicht nur den Gesamteindruck eines Bewerbers ruinieren, sondern auch das Ausscheiden aus dem Bewerbungsverfahren zur Folge haben.
Im Lebenslauf sollte der bisherige Werdegang des Bewerbers lückenlos dargestellt werden. Zu den Pflichtangaben gehören hier vor allem die persönlichen Daten des Bewerbers. Allerdings weiß auch jeder Arbeitgeber, dass nahtlose Übergänge nicht in allen Biografien möglich sind. Es ist also kein Fehler im Lebenslauf, wenn du zwischen zwei Stationen – etwa zwischen Studienabschluss und Berufseinstieg – vier Urlaubswochen einlegst. Auszeiten, die länger als drei Monate andauern, können hingegen zum Problem werden.
Wenn du in dieser Zeit weder einer dauerhaften Beschäftigung nachgegangen bist noch Praktika oder Weiterbildungen absolviert hast, wird der Personaler diese Lücken im Lebenslauf hinterfragen. Sie sollten dann nicht versuchen, die Lücken mit Lügen zu füllen, da das spätestens im Vorstellungsgespräch auffällt. Es lohnt sich auch nicht, den Lebenslauf in Jahres- statt in Monatsschritten anzugeben. Die Personaler sind schließlich darauf geschult sind, Lücken im Lebenslauf aufzuspüren.
Schreibe nicht „arbeitslos“, sondern „arbeitssuchend“. Das erweckt einen aktiven und engagierten Eindruck.
Tätigkeiten werden nicht beschrieben: Unter Berufserfahrung werden nur Arbeitgeber und Positionen aufgelistet, nicht aber für den anvisierten Job relevante Tätigkeiten und Erfolge. Qualifikation, Fachwissen und Erfahrung sind so schwer oder kaum zu erkennen.
Erfahrungen, Fähigkeiten und Erfolge sind nicht auf dem neuesten Stand oder die aktuelle berufliche Situation ist nicht erkennbar oder falsch dargestellt.
Präsentiere deine Stärken, aber übertreibe nicht. Erfahrene Personaler haben einen Blick dafür und überprüfen Angaben im Vorstellungsgespräch – das fließende Englisch in Wort und Schrift lässt sich zum Beispiel leicht auf die Probe stellen.
Der Lebenslauf sollte individuell auf die jeweilige Position, Stellenanzeige und Bewerbersituation zugeschnitten sein. Wer immer den gleichen sendet, kann sich nur schwer optimal präsentieren.
Wie bereits beschrieben dient der Lebenslauf als Überblick über deinen beruflichen Werdegang. Damit er einen informativen Mehrwert bietet, solltest du nur die relevantesten und für die Stelle bedeutsamen Daten angeben. So sieht der Personaler wichtige Punkte auf den ersten Blick.
Wer sich als Busfahrer bewirbt, braucht nicht groß über seine Photoshop-Kenntnisse zu schreiben. Außerdem: Mit Windows arbeitet heute fast jeder und es handelt sich daher nicht um eine erwähnenswerte Fähigkeit.
Viele Bewerber geben ihren Werdegang chronologisch wieder, beginnend mit der schulischen Qualifikation. Sinnvoller ist es allerdings, mit der aktuellen Position zu beginnen und den Werdegang rückwärts zu erzählen. So sieht der Personalverantwortliche die relevantesten, weil neusten Angaben zuerst. Diese sogenannte antichronologische Darstellung etabliert sich immer mehr als Standard.
Der Lebenslauf umfasst mehr als zwei Seiten oder die wichtigsten Informationen ließen sich eigentlich auch auf einer Seite darstellen.
Etwa Grundschule zuerst und Studium zuletzt oder Berufsausbildung zuerst und aktuelle Position zuletzt. Die umgekehrt chronologische Gliederung sollte zum Einsatz kommen: Die neuesten und relevantesten Angaben zuerst.
Größtenteils leere Seiten sehen vor allem unästhetisch aus. Darüber hinaus lassen sie auch Rückschlüsse über den Bewerber zu – vor allem über sein Bewusstsein für Struktur und Prioritäten. Schließlich hätte man sich die leere Seite ganz einfach durch eine schlankere Auswahl von Informationen sparen können.
Durchsuche deine Bewerbung immer gründlich nach Rechtschreibfehlern und falscher Formatierung, bevor du sie abschickst. Du willst schließlich einen engagierten, verlässlichen Eindruck hinterlassen und demonstrieren, dass du sorgfältig arbeiten kannst. Ein Lebenslauf, der mit Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehlern übersät ist, zeugt allerdings eher von mangelnder Aufmerksamkeit und wenig Interesse. Das kann den so wichtigen ersten Eindruck ruinieren.
Liegt nur ein kleiner Fehler – beispielsweise ein fehlendes Komma – vor, solltest du nichts unternehmen. Haben sich jedoch größere Fehler eingeschlichen, bietet es sich an, eine korrigierte Version des Lebenslaufs abzusenden und dies in einem kurzen Anschreiben zu begründen.
Zwar bist du rechtlich nicht verpflichtet, dein Geburtsdatum oder dein Alter zu nennen, du solltest es aber trotzdem tun: Denn das Alter ist für Arbeitgeber weiterhin von großer Bedeutung.
Gerne werden Zeiträume in Jahren statt in Monaten angegeben (z.B. 2011 – 2012), um Lücken im Lebenslauf zu verdecken. Das wissen Arbeitgeber und deshalb solltest du, auch wenn du nichts zu verstecken haben, jeweils auch die Monate angeben (z.B. 01/2011 – 11/2012).
Lebensläufe werden zur Beglaubigung unterschrieben. Wer das nicht tut, begeht einen Formfehler. Viele Arbeitgeber schauen darüber hinweg, Aussortierung droht aber bei Bewerbungen für Jobs, wo es auf sorgfältiges Arbeiten ankommt. Mancher Personaler könnte außerdem zu dem Schluss kommen, dass der Bewerber sich nicht zu allen Angaben bekennen möchte.
Ein uneinheitliches oder gar falsches Format steht für ungeübten Umgang mit dem Computer und für unsauberes Arbeiten. Sie kann den ersten Eindruck vom Bewerber trüben, noch bevor ein Wort der Bewerbung gelesen wurde. Zu den verbreitetsten Schnitzern gehören dabei vor allem:
Bei der Bewerbung per E-Mail oder über Bewerbungsportale auf den Dateinamen aufpassen:
gut: Lebenslauf.pdf oder Lebenslauf_Max_Muster.pdf
schlecht: lebenslauf2012_KOPIE(1).pdf
Eine wichtige Formalität, denn das Fehlen zählt nicht nur als Nachlässigkeit. Übrigens: Die Einladung zum Vorstellungsgespräch erfolgt meist telefonisch. Aber auch bei Rückfragen oder für ein Vorgespräch melden sich Personaler per Telefon.
Lege deiner Bewerbungsmappe kein privates Bild als Bewerbungsfoto bei, das hinterlässt einen unprofessionellen Eindruck! Der Arbeitgeber sucht einen Mitarbeiter für sein Unternehmen und keinen Freund für die Freizeit. Zeige dich also von deiner seriösen Seite und überzeuge mit deiner Fachkompetenz.
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