Obwohl der Lebenslauf in der Bewerbungsmappe nach dem Anschreiben einsortiert wird, ist er häufig das erste Dokument, das sich Personaler*innen anschauen. Der Lebenslauf soll ihnen schnell und zuverlässig alle wichtigen Informationen über eine*n Bewerber*in vermitteln. Häufig hängt es vom Lebenslauf ab, ob das Bewerbungsschreiben anschließend noch zur Kenntnis genommen wird.
Personalverantwortlichen liegen meist zahlreiche Bewerbungen für eine ausgeschriebene Position vor. Somit bleibt nicht viel Zeit für das ausführliche Studieren aller Unterlagen – zumindest in den ersten Durchgängen des Bewerbungsverfahrens. Anhand des Lebenslaufs können Personaler*innen innerhalb weniger Minuten entscheiden, ob sie eine*n Kandidat*in in die engere Auswahl nehmen. Um deine Chancen zu verbessern, geben wir dir Tipps für den Lebenslauf.
Warum ist ein Lebenslauf wichtig?
Gemeinsam mit dem Anschreiben stellt der Lebenslauf die individuelle Visitenkarte der Bewerbung dar. In ihm stellen Bewerbende ihren beruflichen Werdegang möglichst prägnant und lückenlos dar. Ein guter Lebenslauf macht die relevantesten Stationen auf einen Blick ersichtlich. Der Lebenslauf enthält neben deinen Fähigkeiten vor allem deine formalen Qualifikationen. Dadurch verdeutlichst du, dass du als Bewerber*in in das ausgeschriebene Tätigkeitsprofil passt. Diese Angaben erlauben Personaler*innen auch Rückschlüsse auf deine Stärken und Schwächen.
Lücken im Lebenslauf solltest du entweder vermeiden oder direkt durch sinnvolle Tätigkeiten füllen. Lasse dich jedoch auf keinen Fall dazu verleiten, in deinem Lebenslauf zu lügen.
Der Lebenslauf sollte so aussagekräftig sein, dass potenzielle Arbeitgeber einen positiven ersten Eindruck gewinnen. Ziel ist es, in die engere Auswahl zu kommen und zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Deshalb solltest du einen möglichst informativen und übersichtlichen Lebenslauf entwerfen, der deine berufliche Entwicklung gut darstellt. Letztendlich ist ein guter Lebenslauf nicht nur ein Werbemittel, sondern auch eine erste Arbeitsprobe.
Lebenslauf: Tipps zu Inhalt und Aufbau
Da Personaler*innen die zentralen Abschnitte deines beruflichen Werdegangs schnell erfassen möchten, ist die Struktur des Lebenslaufes maßgeblich für deinen Erfolg. Als Standard gilt heutzutage der tabellarische Lebenslauf. Lebensläufe in Form von Fließtexten sind hingegen unüblich.
Folgende Angaben gehören in dieser Reihenfolge in den tabellarischen Lebenslauf:
- Persönliche Daten (Name, Anschrift, Telefonnummer, E-Mail-Adresse)
- Berufserfahrung (Praktika, Arbeitsstellen, Nebentätigkeiten etc.)
- Bildungsweg (Schulbildung, Studium und Abschlussnote, Ausbildung, Weiterbildung)
- Kenntnisse und Fähigkeiten (Sprachkenntnisse, EDV-Skills, Führerscheine etc.)
Soft Skills finden grundsätzlich im Inhalt des Anschreibens Erwähnung und werden daher selten im Lebenslauf angeführt. Allerdings lassen sich persönliche Fähigkeiten auch von deinen Freizeitaktivitäten ableiten. Mannschaftssport weist dich zum Beispiel als teamfähig und fit aus.
Indem du Hobbys und ehrenamtliche Tätigkeiten im tabellarischen Lebenslauf nennst, untermauerst du also deine persönlichen Talente. Allerdings solltest du nur Angaben machen, die relevant für den angestrebten Arbeitsplatz sind.
Auf Formalia und Besonderheiten achten
Nicht nur der allgemeine Inhalt und der Aufbau des Lebenslaufs sind wichtig – auch Details können darüber entscheiden, wer in die engere Auswahl kommt. So legen viele Personaler*innen Wert darauf, dass die Unterschrift per Hand angefertigt wird.
Mitunter kommt es auch vor, dass Personaler*innen spezifische Anforderungen an den Lebenslauf stellen. Dabei kann es sich zum Beispiel um bestimmte Informationen zu den Bewerbenden handeln. Auf solche Sonderfälle weisen Arbeitgeber in der Regel in der Stellenanzeige hin. Daher solltest du sie unbedingt sorgfältig lesen, um Fehler in deinem Lebenslauf zu vermeiden.
Lebenslauf und Anschreiben aufeinander abstimmen
Zwar handelt es sich bei Lebenslauf und Anschreiben um unterschiedliche Dokumente, aber sie werden gemeinsam als Bewerbung eingereicht. Aus diesem Grund ist eine einheitliche Form besonders wichtig. Sie zeigt, dass ein*e Kandidat*in auf Details achtet und sorgfältig arbeitet.
Aufeinander abstimmen lassen sich vor allem Formalitäten wie Schriftart, Schriftgröße, Zeilenabstände und Farbgebung der Bewerbungsunterlagen – aber auch die Inhalte. Dazu gehören vor allem handfeste Beispiele für Fähigkeiten im Lebenslauf, die du im Bewerbungsschreiben näher erläuterst. So lieferst du zu jedem Argument für deine Einstellung auch einen Beleg.
Lebenslauf-Tipp: Ein guter Lebenslauf sollte ansprechend gestaltet sein. Nutze unseren Editor, um eine strukturierte, einheitliche und professionelle Bewerbung inklusive Lebenslauf, Anschreiben und Deckblatt zu erstellen. Dafür stellen wir dir verschiedene Vorlagen und Muster zur Verfügung.
Lebenslauf an die Stelle anpassen
So wie das Bewerbungsschreiben sollte auch der Lebenslauf zum jeweiligen Stellenangebot passen. Je besser das gelingt, desto deutlicher zeigst du deine Eignung für den Job. Achte genau auf die Anforderungen, die in der Stellenanzeige genannt werden. Hebe Fähigkeiten und Erfahrungen in deinem Lebenslauf hervor, die dich zur idealen Besetzung für den Job machen. Überlege dir daher gut, welche Karrierestationen du im Lebenslauf ausführlich darstellst.
Nutze den Platz vor allem für folgende Inhalte:
- Berufliche Stationen mit einem klaren Bezug zum Unternehmen
- Belege für Fähigkeiten und Eigenschaften, die für den jeweiligen Job von Wert sind
- Angaben, die deine Motivation unterstreichen und somit Schwächen oder Lücke im Lebenslauf ausgleichen können
Im Lebenslauf solltest du keine Informationen präsentieren, die für die ausgeschriebene Stelle nicht von Bedeutung sind. Überflüssige Inhalte können Personalverantwortliche schlichtweg verwirren. Im schlimmsten Fall nehmen sie sich dann nicht mehr die Zeit, den Lebenslauf und den Rest der Bewerbung weiter zu analysieren. Ergänzende Angaben solltest du deshalb behutsam auswählen.
Guter Lebenslauf: 16 Tipps für den Erfolg
Sinn und Zweck des Lebenslaufs ist es, dass Personaler*innen bereits beim Querlesen die wichtigsten Informationen zur Kenntnis nehmen können. Innerhalb kurzer Zeit müssen sie entscheiden, ob das Profil einer Person grundsätzlich zur Position passt oder ob die Bewerbung aussortiert wird. Durch unnötige Fehler und schlechte Selbstpräsentation können sich für eine*n Bewerber*in daher schnell Türen schließen.
Das kannst du verhindern, indem du zusätzlich diese allgemeinen Tipps zum Lebenslauf beachtest:
- Gute Lesbarkeit: Eine klare Struktur erleichtert es der Leserin oder dem Leser, schnell die gewünschten Informationen zu finden.
- Richtige Reihenfolge: Üblich ist eine umgekehrt chronologische beziehungsweise antichronologische Gliederung. Du beginnst mit der aktuellsten Position deiner Karriere und gehst Schritt für Schritt in die Vergangenheit zurück. Somit steht deine derzeitige Beschäftigung oder dein höchster Bildungsabschluss an erster Stelle. Diese sind für Personaler*innen üblicherweise besonders wichtig.
- Relevante Informationen: Konzentriere dich auf für die Position relevante Berufserfahrungen. Andere Stationen der Karriere solltest du nur kurz erwähnen. Unwichtige Stationen, die schon viele Jahre zurückliegen, kannst du weglassen. Gleiches gilt für Kenntnisse sowie Hobbys und Interessen: Erwähne das, was für die Position wichtig ist.
- Fehlerfreier Lebenslauf: Vermeide Fehler hinsichtlich der Rechtschreibung und Grammatik. Achte auf die formale Richtigkeit des Dokuments.
- Erfolge und Erfahrungen als Stichpunkte: Erwähne nicht nur Arbeitgeber und Position, sondern auch relevante Tätigkeiten, Projekte und Erfolge – zum Beispiel so: „Steigerung der jährlichen Onlineumsätze um 55 Prozent.“ Zahlen fallen ins Auge und erzeugen Glaubwürdigkeit.
- Keine falsche Bescheidenheit: Du kannst besondere Fähigkeiten und Erfolge, die dir einen Vorteil bringen, hervorheben.
- Roter Faden: Im Idealfall erweckt dein Lebenslauf den Eindruck, dass du genau auf die nun angestrebte Position hingearbeitet hast. Das ist natürlich selten der Fall. Dennoch sollten Bewerber*innen bei der Darstellung ihres Werdegangs versuchen, einen roten Faden aufzuzeigen, der eine gewisse Karriereplanung vermuten lässt.
- Passender Lebenslauf: Der Inhalt sollte zu der anvisierten Stelle und deiner Karrierephase passen. Berufserfahrene konzentrieren sich auf die berufliche Laufbahn, wohingegen Berufsanfänger*innen ihre Bildung, Interessen und Eigenschaften priorisieren.
- Lücken erklären: Lücken von über zwei Monaten solltest du sinnvoll erläutern. Manchmal gibt es gute Gründe für eine längere Pause, die unbedingt erwähnt werden sollten – zum Beispiel Elternkarenz, eine Weiterbildung oder ein Auslandsaufenthalt. Zeiten der Arbeitslosigkeit bezeichnest du besser als „aktive Jobsuche“ oder „Umorientierung“.
- Erst Berufserfahrung, dann Bildungsweg: Nach den persönlichen Daten solltest du deinen beruflichen Werdegang präsentieren. Studienzeiten und Schulabschluss folgen anschließend. Ausnahme: Bewerber*innen ohne relevante Berufserfahrung konzentrieren sich auf ihre akademischen Leistungen.
- Maximal zwei Seiten: Ein gut strukturierter Lebenslauf sollte nie mehr als zwei Seiten umfassen. Unnötige oder irrelevante Informationen kannst du streichen, kürzen oder zusammenfassen, um wichtigen Informationen mehr Raum zu geben.
- Passendes Layout: In den meisten Fällen ist ein schlichtes, seriöses und sauber strukturiertes Design die beste Wahl. Wer sich aber um einen kreativen Beruf oder bei einem jungen Start-up bewirbt, kann sich durch eine besondere Gestaltung von der Konkurrenz abheben.
- Sinnvolle persönliche Daten: Auf Grundlage des Gleichbehandlungsgesetzes (GlBG) sind einige persönliche Angaben nicht verpflichtend. Dazu zählen etwa Geburtsdatum und -ort, die Staatsangehörigkeit, der Familienstand und die Berufe der Eltern. Erwähne diese Daten nur, wenn sie dir Vorteile einbringen können. Die Konfession solltest du beispielsweise nur bei kirchlichen und kirchennahen Einrichtungen angeben.
- Professionelles Bewerbungsfoto: Ein sympathisches Bewerbungsfoto macht in der Regel einen guten Eindruck. Wende dich am besten an eine Fotografin oder einen Fotografen mit Spezialisierung auf Bewerbungsbilder.
- Unterschrift: Unterschreibe deinen Lebenslauf, um ihm eine persönliche Note zu verleihen und die Korrektheit deiner Angaben zu bestätigen. Nutze am besten einen Füller oder einen hochwertigen Kugelschreiber mit blauer Tinte. Hast du keine Möglichkeit, deine Unterschrift einzuscannen, kannst du unseren Online-Editor benutzen: Hier kannst du deine Signatur ganz einfach generieren und in deinen Lebenslauf einfügen – ganz ohne Scanner.
- Neuester Stand: Kontrolliere sämtliche Angaben auf ihre Aktualität. Veraltete Angaben sorgen dafür, dass Personaler*innen deine Sorgfalt infrage stellen.