Das Bewerbungsanschreiben ist neben dem Lebenslauf das zentrale Dokument der Bewerbung. Daher sollte es formal und inhaltlich korrekt gestaltet sein. Im Folgenden haben wir für dich einige typische Fehler im Bewerbungsschreiben zusammengestellt und verraten dir, wie du sie vermeiden kannst.
Das Anschreiben ist das erste Dokument in der Bewerbungsmappe. Gleichzeitig ist es der wohl schwierigste Teil der Bewerbung, denn es erfordert die größte Eigenleistung. Neben dem richtigen Aufbau des Bewerbungsschreibens ist natürlich auch der Inhalt deines Anschreibens wichtig. Fehler können deine Chancen auf ein Bewerbungsgespräch und somit auf deinen Erfolg im Bewerbungsprozess verringern.
Im Folgenden verraten wir dir häufige Fehler im Bewerbungsschreiben. Wir geben dir außerdem Tipps in puncto Schreibstil und Aufbau, mit denen du deine Bewerbung richtig schreiben kannst.
Rechtschreib- und Tippfehler gehören zu den häufigsten Fehlern im Lebenslauf und Anschreiben. Dein Bewerbungsschreiben sollte fehlerfrei sein, sowohl bei Grammatik als auch Rechtschreibung - denn Bewerbungen mit Tipp- oder Schreibfehlern werden schnell aussortiert. Es kann der Eindruck entstehen, dass du nicht sorgfältig genug gearbeitet hast.
Um Rechtschreibfehler in der Bewerbung zu vermeiden, solltest du
Wenn du mit deiner Bewerbung überzeugen möchtest, solltest du den Konjunktiv vermeiden. Ein negatives Beispiel stellt dieser häufig verwendete Schlusssatz in der Bewerbung dar:
„Ich würde mich über die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freuen.“
Derartige Formulierungen klingen zwar höflich, wirken jedoch wenig selbstbewusst. Wenn du Personaler*innen davon überzeugen möchtest, dass du die richtige Person für den Job bist, solltest du zum Beispiel auf folgende Formulierung zurückgreifen:
„Ich freue mich darauf, Sie in einem persönlichen Gespräch von meiner Qualifikation zu überzeugen.“
Passive Sätze wirken unpersönlich. Deshalb ist es ein Fehler, solche Sätze im Bewerbungsschreiben zu nutzen. Wenn du deine Bewerbung überzeugend gestalten möchtest, solltest du aktive Formulierungen benutzen. Sie klingen selbstsicher und zeigen, dass du die Dinge selbst in die Hand nimmst.
Schreibe also nicht „Bereits im Studium wurden mir die Schwerpunkte des Marketings vermittelt", sondern „Bereits im Studium erwarb ich Kenntnisse im Marketing".
Bei dem Versuch, möglichst alle deine Vorzüge im Anschreiben unterzubringen, entstehen häufig unverständliche Schachtelsätze.
Um diesen Fehler zu vermeiden, solltest du dir zunächst Notizen machen: Welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Soft Skills möchtest du in deinem Anschreiben präsentieren? So kannst du deine Gedanken sortieren, bevor du damit beginnst, deine Bewerbung zu schreiben.
Als weitere Hilfe kannst du dich an einer Obergrenze von circa 20 Wörtern pro Satz orientieren.
Bezeichnest du dich als kompetenteste*n, motivierteste*n und zielstrebigste*n Mitarbeiter*in, wirkt dies schnell überzogen. Es deutet eher darauf hin, dass du Schwächen übertönen willst. Verzichte deshalb auf Superlative.
Achte darauf, dass deine Formulierungen höflich klingen, und vermeide umgangssprachliche Ausdrücke. Auch Abkürzungen und Smileys sind tabu. Wichtig ist, dass dein Schreibstil authentisch ist – du musst also nicht nach hochgestochenen Formulierungen suchen, die nicht zu dir passen.
Ehrlichkeit ist entscheidend. Du solltest in deinem Bewerbungsschreiben deshalb nicht nur auf Übertreibungen, sondern auch auf Lügen verzichten.
Ein generisches Anschreiben für verschiedene Bewerbungen spart zwar Zeit, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck. Wenn du direkt mit Floskeln wie „hiermit bewerbe ich mich“ oder „mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“ in dein Bewerbungsschreiben startest, kommt das nicht gut an. Auch vorgefertigte Bewerbungsvorlagen solltest du nicht einfach übernehmen.
Beweise echtes Interesse und Motivation, indem du das Anschreiben an die Stelle anpasst, um die du dich bewirbst. Beschreibe, was dich an der Position begeistert und was dich ausmacht. Nutze dafür deine eigenen Worte. So zeigst du Persönlichkeit.
Eine schlechte Bewerbung enthält keine Beispiele. Du solltest deinen Lebenslauf im Anschreiben nicht stumpf nacherzählen, sondern ergänzen.
Im Bewerbungsschreiben geht es darum, passende Qualifikationen auszuwählen und mit Beispielen zu untermauern. Hier hast du auch die Gelegenheit, auf deine Soft Skills einzugehen, die du nicht einfach im Lebenslauf auflisten kannst. Beschreibe beispielsweise, wie du deine Teamfähigkeiten in einem Projekt einbringen oder den Umsatz durch deine innovativen Ideen steigern konntest.
Auf verspielte Schriftarten, wie etwa Comic Sans, solltest du in der Regel verzichten. Auch besonders ausgefallene und verschnörkelte Schriftarten wirken unseriös. Zudem erschweren sie die Lesbarkeit. Wähle stattdessen eine Schriftart, die gut lesbar ist. Beliebt sind insbesondere Arial, Times New Roman oder Helvetica.
Achte außerdem auf eine angemessene Schriftgröße im Anschreiben. Üblich sind zwischen 10 und 12 Punkt. Ebenfalls wichtig ist die Farbe: Mit schwarzer Schrift auf weißem Grund machst du in der Regel nichts falsch.
Die Schriftart und -größe sollte in allen Unterlagen deiner Bewerbung einheitlich sein, damit ein ansprechendes Gesamtbild entsteht. Das gesamte Layout deiner Bewerbung sollte klar strukturiert sein. Ein Mix aus bunten Farben und diversen verschiedenen Schriftgrößen und -arten wirkt unübersichtlich und kommt nicht gut an.
Insbesondere wenn du bereits viel Berufserfahrung gesammelt hast, fällt es dir vielleicht schwer, dich kurzzufassen. Das Bewerbungsschreiben sollte jedoch nicht länger als eine DIN-A4-Seite sein. Präsentiere deine relevanten Qualifikationen kurz und schlüssig.
Wenn dein Text etwas zu lang ist, solltest du lieber kürzen, als auf Tricks zurückzugreifen – zum Beispiel, indem du die Formatierung änderst, den Seitenrand schmaler machst oder eine kleinere Schriftart verwendest. Dies geht immer zulasten der Lesbarkeit. Außerdem begehst du so einen weiteren offensichtlichen Fehler in der Bewerbung, der Personaler*innen negativ auffallen wird.
Wenn du keine ganze Seite mit deinem Anschreiben füllen kannst, ist das in der Regel kein Problem. Gerade Berufsanfänger*innen können häufig nur eine dreiviertel statt einer ganzen Seite füllen. Versuche nicht, deine Bewerbung künstlich zu verlängern. Je kompakter, desto besser.
Gerade für die Einleitung des Bewerbungsschreibens gilt: Die korrekte Ansprache ist wichtig. In der Regel findest du in der Stellenanzeige eine Adresse sowie eine*n Ansprechpartner*in. Sind mehrere Personen genannt, solltest du deine Bewerbung an alle adressieren. Wird hingegen keine Person als Empfänger*in benannt, kann es sich lohnen, diese über das Internet oder telefonisch in Erfahrung zu bringen.
Das zeigt, dass du ernsthaftes Interesse an der ausgeschriebenen Stelle hast und Zeit und Arbeit in deine Bewerbung investierst. Wenn diese Bemühungen ergebnislos bleiben, kannst du die allgemeine Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren" verwenden. Das ist kein Fehler. Besser wäre allerdings eine persönliche Ansprache.
Eine falsche Anrede ist ein besonders peinlicher Fehler im Bewerbungsanschreiben, der schnell passieren kann: Für deine Bewerbung nutzt du ein Anschreiben als Vorlage, das du bereits an ein anderes Unternehmen verschickt hast. Du passt es an den potenziellen Arbeitgeber an, vergisst aber den Namen der Ansprechperson zu ändern.
Tipp: Markiere die Zeile vorab farblich. Wenn du die Änderung vorgenommen hast, entfernst du die Markierung.
Folgende Methoden helfen dir dabei, Fehler in deiner Bewerbung zu vermeiden:
Auch nach mehrmaligem Korrekturlesen kann es passieren, dass Fehler unentdeckt bleiben. Das muss jedoch nicht direkt zur Absage führen. Wenn dir nach dem Verschicken der Bewerbung Fehler auffallen, solltest du entsprechend handeln.
Personalverantwortliche achten vor allem auf die Gesamtwirkung deiner Bewerbung und deine Eignung für den Job. Ein Tippfehler – etwa ein Buchstabendreher – oder ein fehlendes Komma führt daher nicht zwingend dazu, dass deine Bewerbung sofort aussortiert wird. So zählen zum Beispiel bei Berufen im Handwerk vor allem die praktischen Fähigkeiten.
Wenn du für die Stelle qualifiziert bist und die Bewerbung insgesamt überzeugend gestaltet ist, sehen Personaler*innen möglicherweise über einen kleinen Fauxpas hinweg. Dennoch sollte eine sorgfältige und fehlerfreie Bewerbung immer dein Ziel sein. Schon der kleinste Fehler kann auf Personaler*innen schnell nachlässig oder unprofessionell wirken – und im Zweifelsfall gegen dich sprechen.
Insbesondere bei größeren Fehlern in der Bewerbung solltest du immer eine Korrektur vornehmen und deine Bewerbung erneut versenden – am besten schnellstmöglich. Schaue dir auch den Rest deiner Unterlagen noch einmal genau an. Vielleicht ist dir ein weiterer Fehler entgangen.
Füge deinem erneuten Schreiben eine kurze Entschuldigung zu. Wir haben eine passende Beispielformulierung für dich:
„Sehr geehrte Frau XY,
hiermit sende ich Ihnen meine Bewerbungsunterlagen in korrigierter Form. Leider ist mir in meiner vorherigen Bewerbung ein kleiner Fehler unterlaufen. Ich bitte Sie, das Versehen zu entschuldigen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Mit freundlichen Grüßen
Maximilian Muster"
Du musst nicht unbedingt angeben, um welchen Bewerbungsfehler es geht. Wenn es sich allerdings um einen auffälligen, groben Fehler handelt, dann kann es sinnvoll sein, diesen konkret zu erwähnen. Das gilt etwa bei unvollständigen oder fehlerhaften Kontaktdaten.
Hast du eine falsche E-Mail-Adresse angegebene, kannst du etwa Folgendes schreiben:
„… ich habe festgestellt, dass mir in meiner Bewerbung ein Fehler unterlaufen ist – leider habe ich meine E-Mail-Adresse falsch angegeben. Für entstandene Umstände möchte ich mich aufrichtig entschuldigen.
Damit Sie mich problemlos erreichen können, sende ich Ihnen hier meine korrekte E-Mail-Adresse: hans.meier@email.at. Diese können Sie auch meiner korrigierten Bewerbung anbei entnehmen.
Ich hoffe, dass Sie meine Bewerbung weiterhin in Betracht ziehen, und danke Ihnen für Ihre Nachsicht."
Besonders unangenehm ist es, wenn du in deinem Anschreiben die falsche Ansprechperson genannt oder den Namen falsch geschrieben hast. Übernimm Verantwortung und entschuldige dich für den Fehler in deinem Bewerbungsschreiben:
„… ich möchte mich ausdrücklich dafür entschuldigen, dass ich Ihren Namen in meinem Bewerbungsanschreiben falsch geschrieben habe. Das war keinesfalls meine Absicht und tut mir außerordentlich leid. Ich lege großen Wert auf Sorgfalt und Genauigkeit. Daher sende ich Ihnen anbei eine aktualisierte Version meiner Bewerbung, die hoffentlich weiterhin Berücksichtigung findet. Ich freue mich darauf, mich Ihnen persönlich vorzustellen.“
Du kannst auch vorab deine Kontaktperson anrufen und dein neues Bewerbungsschreiben ankündigen. Auf diese Weise machst du dein aufrichtiges Interesse an der Position deutlich.
Nachdem du deinen Fehler korrigiert und die neue Bewerbung mitsamt einer Entschuldigung an die richtige Person versendet hast, solltest du nicht länger über dein Missgeschick nachdenken. Du kannst deinen Bewerbungsfehler nicht rückgängig machen.
Wenn du Schwierigkeiten dabei hast, deine Bewerbung zu schreiben, kannst du dich an einem Beispiel für Anschreiben orientieren – und in unserem Lebenslauf-Editor findest du zahlreiche Lebenslauf-Muster mit professionellen Layouts für deine Bewerbung.
Außerdem kannst du dir für eine gute und eine schlechte Bewerbung ein Beispiel-Anschreiben in unserem Ratgeber anschauen.
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