
Hobbys sind nicht nur ein angenehmer Zeitvertreib, sondern auch ein wichtiger Bestandteil deines Lebenslaufs. Hier erfährst du, welche Interessen du unbedingt erwähnen solltest – und welche du lieber für dich behältst.
Was machen Hobbys im Lebenslauf für Arbeitgeber interessant?
Deine Hobbys sind Privatsache. Es gibt jedoch gute Gründe, sie trotzdem im Lebenslauf zu erwähnen. Tatsächlich bekunden 82 % der Personaler*innen Interesse an den Hobbys ihrer Bewerber*innen.
Unternehmen wählen ihre Mitarbeiter*innen in der Regel zwar nicht nach ihren liebsten Freizeitaktivitäten aus. Im Zweifelsfall stellt der Abschnitt über Hobbys im Lebenslauf jedoch das Zünglein an der Waage dar. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Entscheidung zwischen bestimmten Bewerberinnen und Bewerbern besonders knapp ausfällt. In diesem Fall werfen Personaler*innen gern einen Blick auf die Hobbys im Lebenslauf. Denn sie können einiges über die Eignung für die jeweilige Stelle verraten.
Hobbys im Lebenslauf sind jedoch kein Muss. Möchtest du deine Freizeitaktivitäten nicht thematisieren oder hast du kein Hobby, das sich positiv auf deine Bewerbung ausüben könnte, dann lass diese Rubrik weg.
Wie gebe ich meine Hobbys im Lebenslauf an?
Deine Hobbys solltest du am Ende deines Lebenslaufs platzieren. Eine Auflistung in Stichpunkten genügt. Beschreibe kurz, was dein Hobby beinhaltet. So solltest du nicht einfach schreiben, dass du gern malst, sondern führe zum Beispiel etwas näher aus, welche Motive du bevorzugst.
Auch Teilnahmen an Wettbewerben sowie Erfolge oder Spezialgebiete sind konkret und veranschaulichen diesen Aspekt deines Lebens:
- Hobbys: Laufsport (Teilnahme Hamburg City Marathon, 2018)
- Hobbys: Schach (Landesmeister Thüringen, 2016)
- Hobbys: Musik (eigener Blog zum Thema Barockmusik)
Deine Hobbys sollten die wirklich wichtigen Informationen in deinem Lebenslauf nicht überschatten. Gib daher nur 3 bis höchstens 4 Freizeitbeschäftigungen an.
Achtung: Achte auf die richtige Schreibweise. „Hobbies“ mit „ie“ ist nur im Englischen die richtige Mehrzahl. Die korrekte deutsche Schreibweise ist „Hobbys“.
Beispiele für vorteilhafte Hobbys im Lebenslauf
Hobbys im Lebenslauf können Aufschluss geben über deinen Charakter, deine Fähigkeiten und deine Kompetenz. Einige Freizeitaktivitäten werden jedoch positiver eingeschätzt als andere. Wichtig ist, dass du die ausgeschriebene Stelle immer im Hinterkopf hast: Welche Fähigkeiten und Interessen sind für den Beruf gefragt?
Nenne keine Hobbys in deinem Lebenslauf, nur weil sie gut klingen. Übst du das Hobby gar nicht wirklich aus und es kommt im Vorstellungsgespräch zu Rückfragen, kann das schnell unangenehm werden. Im schlimmsten Fall kostet es dich deine Chance auf den Job, denn Lügen machen niemals einen guten Eindruck.
Hier einige Hobbys, die im Lebenslauf häufig als positiv bewertet werden:- Kochen: Wer in seiner Freizeit gern Speisen zubereitet, versorgt in der Regel nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Hobbyköche und -köchinnen gelten daher nicht nur als besonders kreativ, sondern auch als sozial kompetente Mitarbeiter*innen. Sie bringen frische Ideen in den Berufsalltag ein und fördern den Zusammenhalt des Teams.
- Ausdauersport: Langstreckenläufer*innen benötigen neben körperlicher Fitness vor allem eines: Durchhaltevermögen. Personen mit diesem Hobby im Lebenslauf wirken dynamisch und besonders belastbar. Daher betrachten Personaler*innen sie als willkommene Ergänzung für die eigene Belegschaft.
- Mannschaftsport: Wenn du in deiner Freizeit einen Mannschaftssport wie Fußball oder Volleyball als Hobby im Lebenslauf nennst, unterstreicht dies deine Teamfähigkeit. Du wirkst engagiert, dynamisch und so, als könntest du dich schnell in neue Teams integrieren.
- Gemeinnützige Arbeit: Personen, die eine ehrenamtliche Tätigkeit als Hobby in ihrem Lebenslauf angeben, gelten als freundlich, engagiert und genügsam. Personaler*innen gehen davon aus, dass solche Beschäftigte sich auch in stressigen Phasen und durch Überstunden nicht entmutigen lassen.
Diese Hobbys im Lebenslauf schrecken ab
Es gibt jedoch auch einige Hobbys, die du im Lebenslauf lieber nicht erwähnen solltest. Sie können dich in ein unvorteilhaftes Licht rücken. Dazu gehören vor allem Hobbys, die wenig aussagekräftig sind oder mit Vorurteilen behaftet sind
Jemand, der als Hobby „Briefmarken sammeln“, „Lesen“ oder „Chillen“ und „mit Freunden treffen“ angibt, wird nur selten einen nachhaltigen Eindruck bei Personaler*innen hinterlassen. Auch Videospiele haben bei Arbeitgebern noch immer einen negativen Ruf. Sie verbinden das Hobby weniger mit technischem Know-how oder Geschicklichkeit, sondern eher mit Passivität und Eigenbrötlerei. Auch Lesebegeisterte haben mit dem Vorwurf der Menschenscheue zu kämpfen.
Hobbys im Lebenslauf, die sehr zeitintensiv oder gefährlich sind, können ebenfalls einen schlechten Eindruck hinterlassen. So zum Beispiel Extremsportarten, die ein hohes Verletzungsrisiko mit sich bringen und somit die Sorge vor häufigen Krankheitstagen.
Nicht zu unterschätzen: der Kontext der Bewerbung
Eine Musterlösung existiert für Hobbys im Lebenslauf jedoch nicht. Welche Aktivitäten in die Bewerbung gehören, hängt vor allem vom Kontext ab. Das Unternehmen, die Stelle und die Tätigkeit beeinflussen, welche Wirkung die jeweiligen Freizeitaktivitäten erzielen. So werden aus negativen Eigenschaften schnell Tugenden – oder umgekehrt.
Bewirbst du dich zum Beispiel bei einem Verlag, setzt der Arbeitgeber das Interesse am geschriebenen Wort gewissermaßen voraus. Hier solltest du das Hobby „Lesen“ in deiner Bewerbung unbedingt erwähnen. Da viele andere Bewerber*innen dies vermutlich auch tun, solltest du dein Leseverhalten präzisieren, zum Beispiel so:
Hobbys: Lesen (Historien-Romane, Belletristik, Grafik-Novellen)
Besonders eignen sich natürlich Bereiche, auf die sich der entsprechende Verlag spezialisiert. Das strahlt Interesse am Unternehmen aus. Voraussetzung ist immer, dass du dich tatsächlich mit dem Thema auskennst.
Gleiches gilt für das Hobby „Computerspiele“. Bewirbst du dich als Spieleentwickler*in oder Redakteur*in für eine Fachzeitschrift, verdienen deine Erfahrungen mit dem Medium einen Platz im Lebenslauf. Spezifizieren solltest du deine Angaben aber auch in diesem Fall – zum Beispiel in Bezug auf Genres oder bestimmte Entwickler.
Vermeidlich positive Hobbys im Lebenslauf können im Kontext jedoch auch einen negativen Eindruck erzeugen:
Erwähnst du einen Ausdauersport wie Marathonlauf, könnten einige Personaler*innen durchaus stutzig werden. Immerhin setzt dieser Sport intensives Training voraus. Erfordert die freie Stelle ein vergleichbares Maß an Hingabe, steht ein Interessenkonflikt im Raum. Im Zweifel vergibt das Unternehmen diese Stelle lieber an andere Bewerber*innen.
Es gibt also keine Allgemeinlösung für Hobbys im Lebenslauf. Bist du unsicher, ob deine Interessen zu der ausgeschriebenen Stelle passen, ist es meistens besser, sie wegzulassen. Nennst du deine Hobbys in der Bewerbung, sollten sie stellenrelevante Fähigkeiten betonen und präzise formuliert sein.